Salzburger Landesarchiv

Geschichte

Das Salzburger Landesarchiv ist gemäß „Salzburger Archivgesetz 2008“ (LGBl. Nr. 53/2008) eine Organisationseinheit des Amtes der Salzburger Landesregierung. Es beherbergt ca. 30.000 Laufmeter Archivgut aus der Zeit vom Mittelalter bis in die jüngste Vergangenheit.

Die Wurzeln des Landesarchivs reichen bis zum mittelalterlichen Urkundenarchiv der Erzbischöfe zurück, das anfänglich in der Residenz und ab der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts im Residenz-Neugebäude befand. Die Napoleonischen Kriege und die wechselnden Herrschaftsverhältnisse am Beginn des 19. Jhs. brachten große Verluste, denn die ältesten und wertvollsten Archivbestände kamen nach Wien und jene für den ehemals salzburgischen Rupertiwinkel nach München.

Mit der Gründung der „Zentralregistratur“ 1827 gelang die Zusammenführung der wichtigsten noch vorhandenen Archivbestände. Die Einrichtung einer „dauernden Archivarsstelle“ 1875 bedeutet den Beginn der eigentlichen Geschichte des Landesarchivs. In der NS-Zeit 1941/42 erfolgte die Verlegung des damaligen „Reichsgauarchivs“ in das vom NS-Regime konfiszierte Kloster St. Peter. Auch nach der Rückgabe des Stifts an den Benediktinerorden 1945 nutzte das Landesarchiv die vorerst beschlagnahmten Räume. Mitte der 1960er Jahre begannen die Planungen für das 1970 eröffnete heutige Archivgebäude in der Michael-Pacher-Straße.

Heute ist das Salzburger Landesarchiv eine moderne Service-Einrichtung im Dienst der Sicherung der historischen Überlieferung und der Rechtssicherheit.

In seiner Funktion als zentrale Dokumentationsstelle zur Geschichte des Landes Salzburg erwirbt das Salzburger Landesarchiv auch wertvolle historische Quellen (topografische Ansichten, Grafiken, Karten, Fotos, Plakate etc.) und übernimmt Nachlässe von landesgeschichtlicher Relevanz.

Für die Erhaltung der Archivbestände sorgt die Restaurierwerkstätte mit angeschlossener Handbuchbinderei. In der „Fotostelle“ werden Reproduktionen sowohl für Archivbesucher, für Publikationen, aber auch zur die Sicherung gefährdeter Archivalien angefertigt. Für die Bereitstellung wissenschaftlicher Fachliteratur stehen die umfangreichen Bibliotheksbestände zur Verfügung. Die „Handbibliothek“ ist zudem gemäß Pflichtablieferungsverordnung Empfänger von Belegexemplaren aller im Land Salzburg erschienenen oder verlegten Druckwerke. Die „Amtsbibliothek“ ist für den Erwerb und die Verwaltung sämtlicher beim Amt der Landesregierung benötigten Fachliteratur sowohl in analoger Form als auch online verantwortlich.

Das Landesarchiv veranstaltet gemeinsam mit dem „Salzburger Bildungswerk“ und der „EuRegio Salzburg – Berchtesgadener Land – Traunstein“ zweimal im Jahr sogenannte Chronistenseminare als Fortbildungsangebot für Heimatforscherinnen und -forscher sowie für alle an Lokal- und Regionalgeschichte Interessierte.

In der „Schriftenreihe des Salzburger Landesarchivs“ werden die Ergebnisse der Forschungen in den Archivbeständen publiziert und somit einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht.

Bestandsübersicht nach Großgruppen

Historisches Archiv (bis 1945)

  • Originalurkunden (ca. 1125 – 1900)
  • Bücher und Akten der Zentralbehörden
  • Bücher und Akten der Mittelinstanzen und Unterbehörden
  • Domkapitel
  • Landschaft
  • Adels- und Privatarchive
  • Stadt-, Markt- und Gemeindearchive
  • Schularchive
  • Handschriften
  • Planarchiv

Zentralregistratur (ab 1945)

  • Gesetzgebung und Vollziehung des Landes
  • Bezirkshauptmannschaften
  • Justizverwaltung

Sammlungen

Fotosammlung, Kunstinventar, Grafik, Plakate, etc.

Nachlässe

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