Unter den ersten Skiläufern im badischen Schwarzwald hegten in den 1890er Jahren bald einige den Wunsch, den Skilauf auch in den Alpen zu verbreiten. Die Verwendbarkeit von Skiern im winterlichen Hochgebirge sollten selbst unternommene Skitouren beweisen. Unter diesen Leuten befand sich der Freiburger Student Wilhelm Paulcke (1873–1949), der sich seit seiner Kindheit in Davos für die Skier begeisterte. 1902 berichtete Paulcke von der Entwicklung des Skilaufs in den Alpen und seinem Anteil daran:

Victor de Beauclair, Erwin Baur und Peter Steinweg waren die Genossen auf dieser ersten hochalpinen Gipfeltour für welche als Ziel der 3330m [sic!] hohe Oberalpstock gesetzt wurde. […] Am 5. Januar trugen dann zum ersten Male überhaupt die norwegischen Schneeschuh [= Ski] Skiläufer auf Höhen über 3000 Meter. Der Gipfel wurde erreicht, der erste Sieg der Skier war errungen. Eine weitere Skitour wurde seiner Ansicht nach […] für die Verbreitung und Anerkennung des Skilaufs im Hochgebirge ausschlaggebend […]. Vom 18. – 23. Januar 1897 dauerte diese herrliche unvergessliche I. Winterfahrt auf Skiern quer durch das Berner Oberland!

Paulcke sah sich 1902 am Anfang einer neuen Epoche des Winterverkehrs in den Alpen. Mit einem Antrag der Freiburger Sektion beim Deutschen und Österreichischen Alpenverein sollten 1901 mit Skikursen weitere Schritte für die systematische Etablierung des Skilaufs in den Alpen eingeleitet werden. Soll der Ski wirklich als Wohltat wirken, so muss er in jedes Thal eindringen, überall bekannt werden, […]. Paulcke engagierte sich aus mehreren Gründen für den Skilauf: Er sollte als Verkehrsmittel dienen oder eine wirtschaftliche Perspektive bieten. Zudem waren bei Paulcke Skilauf und Sport allgemein in militärischer Hinsicht wichtig, was ihn nicht allein mit den Nationalsozialisten verband. Heute ist der Skitourismus vielerorts in den Alpen nicht mehr wegzudenken, trotz klimatischer Herausforderungen.

Sara Diedrich, Landesarchiv Baden-Württemberg

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